Das Integrative Atmen ist für die psychotherapeutische Arbeit ebenso geeignet wie für vertiefte Selbsterfahrung.
Jedes Ereignis, das die Fähigkeit eines Menschen zur psycho-physischen Bewältigung desselben übersteigt, gilt als Entwicklungstrauma. Jedes Trauma erzeugt eine enorme Stressanspannung und stört die Selbstregulation des autonomen Nervensystems. Das hat dauerhaft Auswirkungen auf das eigene Atemmuster.
Integratives Atmen ist eine umfassende therapeutische Methode, die den Atem für das Bewusstmachen von Verdrängungen und Verspannungen der Atemmuskulatur nutzt und dafür verschiedene Zugänge, die der Atem bietet, verwendet.
Durch das bewusste Atmen erfährt der Klient das innige Sich-aufeinander-einlassen von Körper, Geist und Seele. Wobei ich Seele als Gesamtheit all dessen sehe, was das Denken, Handeln und Fühlen eines Menschen ausmacht. Der Körper wird von innen als Einheit erfahren.
Verschiedene Atemmethoden:
Atmen ist Leben
Atmen bildet die Grundlage aller Lebensprozesse. Auf allen Ebenen ist er Voraussetzung für Wachstum und Veränderung, wobei es gleichgültig ist, ob wir eine einzelne Zelle oder ganze Gewebe oder Organe betrachten. Menschen, Tiere, Pflanzen und der ganze Planet Erde sind auf den Fluss der Lebenskraft angewiesen.
Jede einzelne Zelle des menschlichen Körpers nimmt Sauerstoff auf, verbrennt ihn, um Energie zu gewinnen und scheidet Kohlendioxid aus. Dieses Abfallprodukt des Atemprozesses wird von den Pflanzen aufgenommen und mittels Photosynthese erneut zu Sauerstoff transformiert. Die Sauerstoff- und Kohlenstoffatome, die wir heute ein- oder ausatmen, existieren seit Entstehung dieser Erde. Wir sind damit über den Atem mit allen Wesen verbunden, die jemals gelebt haben und noch leben werden.